"Deine Mutter"

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    • "Deine Mutter"

      Meine Mutter war immer schon "seltsam", aber als Kind ist es schwer, das zu verstehen. Als junger Mensch fängt man an, eigene Wege zu gehen und betrachtet das seltsame Verhalten mit etwas mehr Abstand. Nach dem Tod meines Vaters habe ichmeine Mutter zu uns genommen, es eskalierte nach eineinhalb Jahren auf mehr als unschöne Art und Weise. Immer noch nicht verstand ich, inzwischen selbst 50 Jahre alt, was da los ist. erst nachdem ich das Problem Mama mit vielen Bekannten, die die Zeit mit meiner Mutter bei uns intensiv miterlebt haben, aufzuarbeiten begann, wurde ich auf Borderline aufmerksam gemacht. Meine Mutti lebt heute ncht mehr bei uns und wir haben auch so gut wie keinen Kontakt mehr miteinander, weil ich mich erst mal selbst schützen wollte. Durch ihr Verhalten hat sie unsere ganz Familie zerstört. Da sich meine Mutti diesbezüglich niemals in Behandlung geben wird, hoffe ich, hier mehr über diese Erkrankung zu erfahren um besser zu verstehen.
    • AW: "Deine Mutter"

      Hallo Gandalf,

      es wird wohl sehr schwer für dich gewesen sein, was du so mit deiner Mutter erlebt hast. Ich denke aber auch, dass es für deine Mutter in ihrem Leben nicht leicht war.
      Nach dem was du schreibst, ist deine Mutter ja jetzt schon eher betagt. Früher hatte man nicht so viele Erkenntnisse über die Borderline-Störung. Zwar tauchten in der Psychologie das erste Mal Beschreibungen zu Borderline 1884 auf, es war damals die Rede von "Borderland", aber die Geschichte dieser Störung ist sehr lang und steckt immer noch in den Kinderschuhen.

      Was man heute weiß ist, dass die Anlagen für eine solche Störung vererbt werden. Auslöser können dann das "kranke" Verhalten der Eltern sein oder andere traumatische Erlebnisse. Bei einer guten starken Persönlichkeit muss es allerdings nicht ausbrechen.
      Daher würde ich dir auch raten, selbst wenn deine Mutter nicht mehr in Behandlung gehen wird, dennoch selber eine Therapie zu beginnen und dich auch untersuchen zu lassen, ob du nicht evtl. auch betroffen sein könntest.
      Borderline ist ja nicht immer gleich. Es gibt viele unterschiedliche Ausprägungsformen.
      Aber allein Angehöriger zu sein, ist ein hartes Los. Denn man hat einen sehr hohen Leidensdruck.

      Du schreibst, du möchtest gern mehr erfahren. Aber was genau möchtest du wissen? Kann man dir evtl. Fragen beantworten, die dich schon länger quälen?

      LG Nessaja
    • AW: "Deine Mutter"

      Ich fange gerade erst an, mich mit den meinen Erfahrungen, die es mit sich gebracht hat, meine Mutter als Mutter zu haben, auseinanderzusetzen. Ich hatte bei ihr auch nie an Borderline gedacht, bis eine Freundin mich in diese "Gedankenrichtung" geschubst hat.
      Sicherlich hat Borderline viele Gesichter. Man das Gefühl, dass jeder, den irgendwie auf Borderline zu diagnostizieren ist. Die Tatsache, dass es vererbbar ist, das heißt, die Veranlagung dazu, macht mir im Moment einiges Kopfzerbrechen.
    • AW: "Deine Mutter"

      hallo gandalf, du bist nicht alleine, bei vielen erwachsenen kindern von borderline-müttern beginnt erst in späten jahren die aufarbeitung des traumas: eine mutter gehabt zu haben und doch keine mutter gehabt zu haben.
    • AW: "Deine Mutter"

      Hallo alle :)

      vorhin habe ich diesen Beitrag gelesen und es ist mir ein großes Bedürfnis auf die These von (Dir) Nessaja einzugehen:

      Was man heute weiß ist, dass die Anlagen für eine solche Störung vererbt werden. Auslöser können dann das "kranke" Verhalten der Eltern sein oder andere traumatische Erlebnisse. Bei einer guten starken Persönlichkeit muss es allerdings nicht ausbrechen.


      Wenn ich diese Zeilen als ganz unerfahrene betrachte, dann kommt bei mir gleich das Bild für eine schwere Erkrankung: unheilbar. Und dann kommt in mir Wut hoch. Allein diese Gedanken stehen zu lassen, finde ich für ziemlich gefährlich. Denn nach einiger Beobachtung von Menschen und ein wenig (mehr) ärgern, kann in jedem Menschen so manches Borderline-Symptom herausgekitzelt werden. Manchmal mehr, manchmal weniger.

      Und wenn diese Erfahrung, wie bei Dir Gandalf auftaucht, ich glaube dann bist Du sowieso viel emotionaler. Vor allem, wenn Du meinst, dass Deine Mutter die Familie zerstört hat. Dahinter verbirgt sich Wut, Enttäuschung... und ganz bestimmt jede Menge andere Gefühle ebenso. Die es gilt aufzuarbeiten. In welcher Form auch immer (durch Gespräche mit Verwandten verstehen, Situationen anders beleuchten, nachvollziehen,... durch Therapie,... Gedichte Geschichten verfassen,... ganz egal)

      Ich würde mich freuen zu lesen, wie es bei Dir weiter gegangen ist.... ob Du für Dich eine Art "Seelenfrieden" finden konntest oder auf dem Weg bist Dein Leben zu finden/gehen/besuchen..... ja, vielleicht bekommst Du eine Antwort-Email und magst diese Seite wieder besuchen, von Dir berichten. Ich würde mich freuen auf eine Rückmeldung von Dir.


      Lieben Gruß an Dich
      von mir.
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