Ich bin die Lebensgefährtin

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    • Ich bin die Lebensgefährtin

      Hallo, ihr lieben,
      Ich bin die lebensgefährtin eines Betroffenen und stehe jeden Tag vor Herausforderungen, Enttäuschungen, Verletzungen, das volle programm. Wie kommt ihr damit zurecht? Wie geht ihr mit Abwertungen, Unterstellungen und als wahr verkauften Unwahrheiten um?
      Ich lese viel, versuche gelesenes umzusetzen, und doch ist es so verdammt schwer, nicht entmutigt zu sein, nicht zusammenzubrechen, nicht einfach in der Peripherie (wo ich permanent hingeschnippst werde) zu bleiben.
      Bitte, ich möchte so gern verstehen. Ich weiß, er ist das wert, aber es geht sehr an meine Substanz.
      Danke, ganz lieber gruß
    • Antwort zu ich bin die Lebensgefährtin

      Liebe Lebensgefährtin,
      ich weiß noch gar nicht offiziell, dass ich eine Lebensgefährtin bin. Ich habe es gestern zufällig rausgefunden, dass ich wohl eine bin. Ich bin seit 10 Jahren mit meinem Partner zusammen. Mein Partner hat ein ziemliches Paket zu tragen (seine Ex Frau ist gestorben, da waren sie gerade frisch getrennt und der gemeinsame Sohn hatte in der frühen Kindheit Leukämie). Also am Anfang unserer Beziehung hatte er eine Angststörung und wohl auch Depressionen. Die Zeit war hart, aber das ist überwunden. Trotzdem haben wir in regelmäßigen Abstanden extreme Streitsituationen wegen Nichtigkeiten gehabt. Sie gehen immer von ihm aus. Am Anfang stand es immer mit den bestimmten Zeiten zusammen, Datum wo der Sohn erkrankte, Monat wo die Frau einen Herzinfarkt hatte, Tod des Vaters etc. Ich dachte erst er sei ein Narzisst oder es liegt tatsächlich an diesen Ereignissen in seinem Leben (er ist 38 Jahre). Aber gestern habe ich zufällig gelesen was eine Betroffene geschrieben hat und dachte "Scheiße - er ist ein Borderleiner". Er war damals, nach der Erkrankung seines Sohnes in ambulanter Therapie und später auch bei einem Psychologen. Ich habe keine Ahnung, ob er weiß, was er hat. Gestern war es wieder so schrecklich. Ich habe mir mittlerweile angewöhnt, seine Wutausbrüche "einfach über mich ergehen zu lassen". Widerworte und Abstreitungen ändern nichts. Auf die Fragen die er stellt, will er eigentlich keine Antwort, also schweige ist, weil er seinen Monolog eh fortsetzt ohne eine Antwort abzuwarten. In der Regel weine ich dann nur und hoffe, dass es schnell vorbei geht. Es ist hart zu hören, was für ein schlechter Mensch man ist und was man alles falsch macht und dass man Hinterhältig ist, eine Lügnerin, ein Arschloch wobei dann oft kommt Alle sind Arschlöcher... Am schlimmsten ist es, wenn er mit Unterstellt "Du suchst nach Fehlern, damit Du meckern kannst und Lukas (sein Sohn, um den ich mich seit 10 Jahren kümmere wie eine echte Mutter) sei nur ein Klotz am Beim". Das ist so unfair und Lukas bekommt es mit und eigentlich weiß er, dass das nicht stimmt, aber er ist jetzt 14, fast 15 und in der Pubertät nimmt er es dann auch um mich zu verletzen oder um nicht das machen zu müssen was ich sage, z. B. Zimmer aufräumen oder sowas
      Es ist hart an allem Schuld zu sein und es macht mich unendlich traurig. Selbst wenn ich jetzt sagen kann, dass er es nicht so meint, weil er krank ist. Die Worte sind gesprochen und verletzen. Noch scheint mein Körper es gut zu verdrängen und in eine Kiste zu verbannen. Es ist auch immer abends/nachts dass er mir diese Vorhaltungen macht. So dass dann der Schlaf und die Erholung zu kurz kommt. "Du siehst verheult aus", sagte mein Kollege eben. Tja das bin ich auch! Weinen hilft, mit Leuten reden geht so. Sie können nicht verstehen warum ich mir das antue. Aber ja, wie denn auch, sie wissen nicht wie das ist.